[30.04.2024] Ist ein Leben mit stundenlangem Kampfjet-Dauerdröhnen normal?

Nein, ist es nicht. Der über­wie­gen­de Teil der Men­schen in Deutsch­land kennt kei­nen Kampf­jet­lärm, der zu ih­nen nach Hau­se kommt. Selbst Men­schen un­ter an­de­ren Übungs­luft­räu­men ha­ben nicht die­sen stun­den­lan­gen Lärm­tep­pich, wie wir ihn je­den Werk­tag er­tra­gen müs­sen. Wie kommt das?

  1. Al­le an­de­ren Übungs­lufträu­me wer­den we­ni­ger be­plant und ge­nutzt. Das ist kei­ne bloße Be­haup­tung, son­dern durch of­fi­zi­el­le Zah­len be­legt. Ob dies auch für 2023 gilt, wird die Ant­wort auf die Klei­ne An­fra­ge von MdB Se­vim Dag­de­len zei­gen, die uns auch die­ses Jahr wie­der mit ei­ner Klei­nen An­fra­ge un­ter­stützt hat.
  2. An­de­re Übungs­lufträu­me wer­den mit we­ni­ger Ma­schi­nen ge­nutzt, die gleich­zei­tig in der Luft sind. Wür­den bei uns le­dig­lich zwei Kampf­jets durch den Übungs­luftraum flie­gen, wä­re je­der dem Lärm nur mi­nu­ten­lang aus­ge­setzt, da­zwi­schen lä­gen Er­ho­lungs­pau­sen. Da aber das Ge­schwa­der der US Air Ba­se Spang­dah­lem oft mit 12 oder 16 Ma­schi­nen gleich­zei­tig ein­fällt, ist es egal, ob die­se sich ver­tei­len und stun­den­lang im Kreis flie­gen, oder ob sie hin- und her­flie­gen – das Dröh­nen reißt nicht ab. Da die lie­ben US-Freun­de ih­ren Übungs­be­trieb nicht ver­tei­len müs­sen, son­dern bei uns kon­zen­trie­ren dür­fen, kommt es nur bei uns zu dem be­kann­ten, stun­den­lan­gen Dau­er­dröh­nen, dem da­mit ver­bun­de­nen Druck­ge­fühl auf dem Kopf so­wie der Blut­dru­cker­hö­hung man­gels Ent­span­nungs­mög­lich­keit. Das Luft­fahrt­amt der Bun­des­wehr ver­sucht, die­se Tat­sa­che zu ver­schlei­ern, in­dem es sich seit Jah­ren wei­gert, Fra­gen zu den sum­mier­ten Kampf­jet-Flug­stun­den zu be­ant­wor­ten. Wir ha­ben die­se Fra­ge für 2023 wie­der stel­len las­sen und sind ge­spannt, wie lan­ge das Bun­des­ver­tei­di­gungs­mi­nis­te­ri­um dem Sou­ve­rän noch auf der Na­se her­um­tan­zen will.

Die Lan­des­re­gie­run­gen in Mainz und Saar­brü­cken spie­len mit ihrem Nichts­tun ei­ne un­rühm­li­che Rol­le. Ob dies an der Par­tei­rä­son, al­so ei­ner Ei­gen­schaft des Par­tei­en­sys­tems liegt, oder ob man kei­ne Hand­lungs­not­wen­dig­keit sieht, so­lan­ge man auf dem er­gat­ter­ten Ver­sor­gungs­pöst­chen sitzt, ist schwer zu sa­gen. In je­dem Fall sit­zen in den Lan­des­re­gie­run­gen nicht die Leu­te, die wir für die Ver­tre­tung un­se­rer In­ter­es­sen be­nöti­gen.

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